SepulTour
Ein Theaterabend über die letzte Reise – ein „makaberes“ Abschiedsfest?
Wie will ich bestattet werden? Diese Frage kommt auf jede*n zu, denn das Leben ist endlich. Post Theater hat sich Rituale verschiedener Kulturen angeschaut. Die einen tanzen mit dem Sarg, die anderen sortieren Knochen in die Urnen. Und manche leben mit Mumien im Wohnzimmer. Wie wollen wir uns verabschieden, was soll mit unserem Körper geschehen – und wie viel Feier soll, kann, muss, darf in einer Trauerfeier stecken? Post Theater präsentiert in „SepulTour“ (sepultura = lateinisch für Bestattung) das Poetische und Musikalische, dass auf der „letzten Reise“ zum Tragen kommt – eben auch mit neu komponierter Musik von Sibin Vassilev, Gesang, Schauspiel und Choreographie.
Noch nie wurde so vielfältig mit dem Thema Bestattung umgegangen wie heute – doch gleichzeitig birgt ein größeres Angebot an Dienstleistungen auch ein größeres Konfliktpotential bei den Hinterbliebenen. Was, wenn eine Verschiedene religiös ist, aber ihre Familie nicht? Oder was, wenn die Familie aus verschiedenen Kulturen zusammengesetzt ist? Wer bestimmt eigentlich, was mit der Asche passiert – und ob überhaupt eingeäschert werden soll?
Post Theater lädt das Publikum in eine immersive Installation, in der es sehr unterschiedliche Blickwinkel auf Bestattungskultur einnehmen und am eigenen Leibe erfahren kann. Zeugen und Expert*innen erscheinen als Schauspieler, Videos oder Stimmen. Sie kommen von so unterschiedlichen Orten wie dem antiken Griechenland und Rom bis hin zum heutigen Mexiko oder Ghana. Post Theater sucht immer wieder auch nach einem entspannten, vielleicht sogar humorvollen Umgang mit einem gar nicht nur traurigen, sondern zuweilen auch tröstlichen Thema.
Post Theater schließt mit „SepulTour“ an seine Medien-Performance-Parcours-Arbeit an, bei der das Publikum auf eine Reise zu medialen Installationen geführt wird. Zuletzt war das in Stuttgart mit „HexenHüttenTraumPalästen“ im FITZ der Fall. Post Theater untersuchte darin die Architektur der Märchen der Gebrüder Grimm, und ein Erzähler im Stück war der Gevatter Tod. Wieder geht es jetzt Post Theater darum, einen gesunden, augenzwinkernde Umgang mit Ängsten zu finden. Das Wort „makaber“ kommt übrigens vom arabischen Wort für Friedhof – wird aber im Deutschen meist im Zusammenhang mit dem Wort „Scherz“
genutzt.
Die Performance spielt immer nur für genau 12 Zuschauer*innen und dauert eine knappe Stunde. Sie ist nicht barrierefrei – das Publikum muss stehen, sitzen und liegen innerhalb der Installation. Karten gibt es nur im verbindliche Vorverkauf. Das Publikum ist während der Vorstellung voneinander isoliert – nicht aus hygienischen, sondern künstlerischen Gründen. Trigger Warnung: es geht auch um das Sterben – und was mit Körpern nach dem Tod geschieht – deswegen sollten Zuschauer*innen mindestens 16 Jahre alt sein. Es gilt 2G+.
Premiere: 18. März 2022 18:00 Uhr. Weitere Vorstellungen an dem Tag 19:00, 20:00 Uhr.
weitere Vorstellungen 19. März um 15:00 und 16:00 Uhr
und 20. März um 17:00, 18:00, 19:00 und 20:00 Uhr
St. Maria als
Tübinger Str. 36 (nahe Österreichischer Platz)
70178 Stuttgart
Tickets über www.posttheater.com
Tickets kosten 15 EUR (10 EUR ermäßigt für Schüler*innen, Studierende, ALGII etc.).
Post Theater wurde 1999 in New York gegründet und hat seitdem über 60 Projekte in 50 Städten in 20 Ländern präsentiert, meist Arbeiten, in denen Theater und Medienkunst miteinander verbunden werden. Seit 2010 arbeitet die Company von Stuttgart aus. Zweimal gewann sie den Stuttgarter Theaterpreis (für „Jobs im Himmel“ und „House of Hope“).
Die künstlerische Leitung besteht aus der Medienkünstlerin Hiroko Tanahashi, ursprünglich aus Japan, und dem Dramaturgen Max Schumacher, ursprünglich aus Köln. Hirokos Vorfahren wurden alle krematiert und nach buddhistischem Ritual bestattet, die von Max allesamt katholisch mit Erdbestattung begraben.
www.posttheater.com
Künstlerische Leitung, Video, Installation, Text: Hiroko Tanahashi, Max Schumacher
Spiel: Mary Ye Myint, Mareile Metzner, Peter Wagner, Alexander Schröder
Musik, Sounddesign: Sibin Vassilev – Gesang: Katya Tasheva – Cello: Linda Mantcheva
Bühneninstallation: Michl Schmidt, Ingrid Mitterer
Bühnenbild, Kostüm, Objekt: Marion Reddmann
Medienprogrammierung: Yoann Trellu
Technische Vorbereitung: Fabian Bleisch
Technische Leitung: Ingo Jooss
Pressearbeit: k3 berlin
Produktionsleitung: Mario Stumpfe
Bühneninstallation mit freundlicher Unterstützung durch das Werkstatthaus Stuttgarter Jugendhaus gGmbH und durch Martinushelfer, ein Projekt der Diakonie und Caritas Ludwigsburg.
Gefördert aus Bundes-Mitteln des Neustartkultur Programmes TakeAction vom Fonds Darstellende Künste, vom Kulturamt Dresden und dem Kulturamt Stuttgart, mit freundlicher Unterstützung durch die Freie Tanz- und Theaterszene Stuttgart und St.Maria als.
Rückfragen bitte an info@posttheater.com / 0173 6003212